Führen Sie Buch über Ihre Arztbesuche?
Bei der Mehrzahl der privaten Krankenversicherer wird im Antrag folgende Gesundheitsfrage gestellt:
„Wurden in den letzten fünf Jahren Behandlungen/Untersuchungen von Ärzten und/oder Angehörigen anderer Heilberufe (z.B. Zahnarzt, Heilpraktiker) durchgeführt und/oder sonstige Gesundheitsstörungen/Anomalien festgestellt? …..“
So oder so ähnlich fragt jeder private Krankenversicherer nach, ob in den letzten Jahren seit Antragstellung ambulante Behandlungen durchgeführt worden sind.
In über 1.700 Tarifen der privaten Krankenversicherung wird ein Zeitraum von mindestens fünf Jahren abgefragt.
Wissen Sie noch ganz genau, ob Sie vor fünf Jahren ambulant behandelt worden sind und um welche Erkrankung beziehungsweise welchen Befund es sich genau gehandelt hatte?
Diese Frage können wahrscheinlich nur sehr wenige ganz genau beantworten. Hier lauert nun die Gefahr! Sollten Sie vergessen haben, dass Sie vor vier Jahren wegen irgendeiner Erkrankung ambulant behandelt worden sind und die Antragsfrage mit „nein“ beantwortet haben, besteht die Gefahr, dass Ihre private Krankenversicherung, eine Anfrage bei Ihrem behandelnden Arzt stellt. Im ungünstigsten Fall fordert Ihre private Krankenversicherung sogar eine Abschrift Ihrer Krankenakte an.
Sollte sich hierbei herausstellen, dass Sie Erkrankungen hatten, die Sie seinerzeit in Ihrem Antrag nicht angegeben hatten, die aber relevant für die Risikoeinschätzung des Versicherers hätten sein können, kann Ihre private Krankenversicherung wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung nachträglich einen Risikozuschlag verlangen und im schlimmsten Fall sogar den kompletten Vertrag kündigen.
Wenn Sie einen Wechsel Ihres Krankenversicherers beabsichtigen, sollten Sie, insbesondere wenn Sie Vorerkrankungen haben, darauf achten, dass der mögliche künftige Krankenversicherer nicht die ambulanten Erkrankungen der letzten fünf Jahre, sondern idealerweise eine geringere Zeitspanne abfragt.
